Innovationen

von Wolfgang Dallach

Wolfgang Dallach; Foto: privat

Beschreibungen, Hintergründe und Technische Daten


ZeitraumEntwicklung
15.06.1983D1 DIABOLO
1984-1991 - Produktionszeit
1986 - Erstflug
D2 SUNRISE
ab 1989D3 SUNWHEEL Ultraleicht (UL), Doppeldecker
ab 1993 - Produktionszeit
23.06.1994 - Erstflug des Prototyps
D4 FASCINATION Ultraleicht (UL) Tiefdecker
ab 1996D4 FASCINATION Ultraleicht (UL) BK, Tiefdecker
ab 2002D4 FASCINATION Experimental (VLA / E-Klasse), Tiefdecker
25.02.2000 - Erstflug des PrototypsD5 EVOLUTION, Hochdecker
2002-2003D6 REVOLUTION
2002D7 AIRBIKE
2002-2003D8 CARGOLIGHT

D1 DIABOLO

15.06.1983

D1 DIABOLO; Foto: Adriana RossiDer nachfolgende Artikel stammt aus dem Jahr 2003 im Rahmen der Vorbereitungen zur Messebeteiligung auf der AERO in Friedrichshafen als Konzept für eine Air-Show-Moderation:



Teuflisch gut: Kunstflug zwischen Himmel und Hölle

Teil II. DIABOLO (Pilot: Wolfgang Dallach)

Stand Juli 2003

Nachdem Wolfgang Dallach zunächst eine Günzburger Firma mit dem Bau eines neuen Fluggeräts beauftragt hatte, von deren Realisation jedoch enttäuscht war, holte er das halbfertige Flugzeug schließlich ab und baute es innerhalb eines Jahres selbst zu Ende. Vor zwanzig Jahren, genauer gesagt am 15. Juni 1983, hob Wolfgang Dallach dann endlich seine DIABOLO aus der Taufe. Nach Plänen einer Stevens Acro modifiziert gebaut, erwies sich die Maschine als so teuflisch gut, dass sie bis heute konkurrenzfähig geblieben ist. Nicht zuletzt natürlich auch dank ihres Meisters, der dieses kleine Höllengerät konsequent weiterentwickelt hat.

Dabei scheint, rein bautechnisch gesehen, die DIABOLO zunächst ganz konventionell zu sein: Ihr Rumpf besteht aus einer Stahlrohr-Gitterkonstruktion, die im vorderen Bereich mit Aluminiumblech beplankt, und die hintere Rumpfpartie mit Gewebe bespannt ist. In traditioneller Holzbauweise sind auch die Tragflächen, deren Beplankung Dallach mit drei Millimeter dickem Mahagoni-Sperrholz durchführte. Doch schon bei der Planung berücksichtigte Wolfgang Dallach auch einige Punkte, die sich erst später ebenso bei zahlreichen anderen Kunstflugzeugen wieder finden sollten: so beispielsweise die sehr dynamische Formgebung, die durch die Anordnung des Color-Designs – angelehnt an die deutschen Nationalfarben – während der geflogenen Kür noch unterstrichen wird.

Wirklich bahnbrechend war jedoch seine Idee mit dem Null-Grad-Einstellwinkel der Tragfläche, der die exzellenten Flugeigenschaften der DIABOLO prägt. So besitzt die Maschine – unter heutigen Kunstflug-Aspekten gesehen – zwar vergleichsweise die Performance einer Extra 300, die von Dallachs Kollegen und Freund aus Kunstflugtagen, Walter Extra, gebaut wurde. "Allerdings fällt die Drehgeschwindigkeit um die Längsachse geringer aus", wie der Pilot erklärt. Andererseits sei er mit der DIABOLO jedoch in der Lage, Figuren mit einer wesentlich geringeren Geschwindigkeit zu fliegen. "So zieht der Motor beispielsweise noch mit lediglich 160 Stundenkilometern das Flugzeug aus der Rückenfluglage durch einen negativen Looping nach oben.

Angetrieben wird die DIABOLO von einem 260 PS starken Lycoming-Sechszylinder vom Typ AEIO-540-D4B5, der mit den maximal zulässigen 700 Kilogramm Abfluggewicht locker zurecht kommt. Schon bei dessen Anlassen nach dem Kontakt durch ein Überbrückungskabel mit einer externen Batterie ist klar: Dieser Sound steht für Kunstflug der Spitzenklasse – so wie beispielsweise 1981, als Wolfgang Dallach mit seiner DIABOLO bei der Europameisterschaft in Punitz mit der Mannschaft, in der sich auch Manfred Strößenreuther und Walter Extra befanden, die Silbermedaille gewann sowie eine in Bronze in der Kategorie “Unbekannte Pflicht“. Auch den Titel des Deutschen Vizemeisters holte sich der Pilot, zu dessen Spezialitäten die absolut perfekt geflogenen Rollenkreise gehören.

Wenn Dallach heute die Maschine startet, beurteilen jedoch keine Jury-Mitglieder mehr seine Kür. Denn seit dem Flugunglück in Ramstein sind die Sicherheitsvorschriften derart streng, dass der Wettbewerbskunstflug in Deutschland durch die überaus strengen Sicherheitsvorschriften nur noch ein Schattendasein fristet. Die Zuschauer, bei denen sich jetzt die Nackenhärchen aufrichten, wenn Wolfgang Dallach in der Maschine sitzt, sind Leute wie Du und ich. Der Spaß an der Sache steht für den passionierten Piloten nun im Vordergrund. Und den gibt es auf den zahlreichen Flugtagen, wie etwa in Heubach. Oder in der Nähe von Kirchheim/Teck, wo Dallach schon als Stammgast beim alle zwei Jahre im September statt findenden Oldtimer-Fliegertreffen auf der Hahnweide zu sehen ist.

Steigt der Pilot nach Beendigung seines Programms dann aus der DIABOLO aus, merkt man ihm die körperlichen Anstrengungen nicht an. Selbst wenn Wolfgang Dallach durch die Figuren gerade einige Male das Acht- bis Zehnfache seines Körpergewichts zu spüren bekam – der Kunstflieger zeigt sein strahlendestes Lächeln. "Ich bin dann einfach voll zufrieden, wenn ich sehe, dass den Leuten meine Show gefallen hat. Mehr brauche ich nicht."

Technische Daten:
Muster: DIABOLO
Hersteller: Wolfgang Dallach
Antrieb: Lycoming-Sechszylinder-Viertakt-Boxermotor, Typ AEIO-540-D4B5
(Start)Leistung: 191 kW (260 PS)
Besatzung: 1 Person
Spannweite: 7,40 m
Länge: 5,92 m
Höhe: 1,30 m
Flügelfläche: 9,7 m²
Rüstgewicht: 532 kg
Zuladung: 168 kg
Startgewicht: 70 kg
Flächenbelastung: 72,16 kg/m²
Höchstgeschwindigkeit: 450 km/h
Landegeschwindigkeit: 140 km/h
Steiggeschwindigkeit: 14 m/s
Reichweite: 600 km
Dienstgipfelhöhe: 5.500 m

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D2 SUNRISE

1984-1991 - Produktionszeit, 1986 - Erstflug


Logo der Firma Dallach Flugzeugleichtbau; Entwurf: Wolfgang DallachInformationen und technische Daten zu Wolfgang Dallachs erster UL-Entwiclung finden Interessierte beispielsweise bei Wikipedia.

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